BALLASTWASSERBEHANDLUNGSSYSTEM (BWTS)
Mehr als 90 Prozent des Welthandels werden auf dem Seeweg transportiert, und jedes Jahr werden dadurch weltweit bis zu 12 Milliarden Tonnen Ballastwasser transportiert. Ballastwasser wird verwendet, um die Stabilität und den Trimm von Schiffen aufrechtzuerhalten und ihre strukturelle Integrität sicherzustellen. Normalerweise wird es beim Entladen der Ladung eingepumpt und beim Verladen der Ladung an Bord entladen.
Ballastwasser, das in einer ökologischen Zone aufgenommen und in eine andere eingeleitet wird, kann invasive (d. h. nicht heimische) Wasserorganismen einschleppen, die erhebliche schädliche Auswirkungen auf die lokale Artenvielfalt, die Wirtschaft und sogar die Gesundheit der lokalen Gemeinschaften haben können.
Die Bioinvasion ist heute eine der vier größten Bedrohungen für die Weltmeere, neben landbasierten Quellen der Meeresverschmutzung, der Übernutzung lebender Meeresressourcen und der physischen Veränderung und Zerstörung von Meereslebensräumen.
Durch die ordnungsgemäße Behandlung von Ballastwasser, wie von der IMO und den zuständigen Behörden in den USA gefordert, werden Organismen vor der Einleitung aktiv entfernt, abgetötet oder neutralisiert. Die Ballastwasseraufbereitung unterscheidet sich vom älteren herkömmlichen Verfahren des Ballastwasseraustauschs, bei dem die Ballastwassertanks während der Fahrt vollständig gespült werden.
Wählen Sie den richtigen BWTS-Typ
Ballastwasser wird üblicherweise in zwei Stufen gefiltert. Nach dem Durchlaufen des ersten großen Filters, der für alle Ballastwasseraufbereitungssysteme ähnlich ist, muss Meerwasser, das als Ballast an Bord genommen wird, durch ein zweites Filtersystem geleitet werden, um kleinere, sogar mikroskopisch kleine Organismen und Substanzen zu entfernen.
Weltweit sind acht verschiedene Arten von Filtrationsverfahren im Einsatz.
Physikalische Trenn- oder Filtrationssysteme
Diese Systeme entfernen mikroskopische und andere Meereslebewesen sowie Feststoffe entweder aus dem Sediment oder von der Wasseroberfläche. Die Rückspülung, die das unerwünschte Material enthält, wird dann entweder ins Meer eingeleitet, wo das Wasser entnommen wurde, oder sie wird an Bord aufbewahrt und aufbereitet, um sie als Ballast in den Tanks zu verwenden, von wo aus sie eingeleitet werden kann (ohne dass darin Meereslebewesen zurückbleiben). ) bei Bedarf an einem anderen Ort.
UV-Systeme
Ultraviolett-Reinigungssysteme kombinieren physikalische Filterung und UV-Technologie. In einem solchen System fließt das Ballastwasser durch eine Kammer, die von UV-Licht umgeben ist. Die UV-Strahlung „sterilisiert“ die Meeresorganismen. Sie werden harmlos und können sich nicht mehr fortpflanzen.
Chemische Behandlung
Dem Ballastwasser werden spezielle oxidierende und nichtoxidierende Biozide zugesetzt, die sich bei der Bekämpfung von Meeresorganismen als wirksam erwiesen haben. Diese Biozide werden aufgrund ihrer Wirksamkeit und auch aufgrund ihrer Fähigkeit zum biologischen Abbau oder zur einfachen Entfernung ausgewählt, um eine Verunreinigung des Ballastwassers durch Giftstoffe zu verhindern.
Zu den oxidierenden Bioziden zählen Chlor, Brom und Jod. Diese Desinfektionsmittel zerstören die Zellmembran bzw. Nukleinsäuren der Mikroorganismen.
Nichtoxidierende Biozide wirken der Fortpflanzung und den Nerven- oder Stoffwechselfunktionen der Organismen entgegen.
Sauerstoffentzug
In den Ballasttanks wird Stickstoff oder ein anderes Inertgas in den Raum oberhalb des Wasserspiegels eingeblasen. Dadurch wird der Sauerstoff im Wasser entfernt. Ohne Sauerstoff ersticken die Meeresorganismen und sterben. Der Vorgang dauert zwei bis vier Tage. Damit der Sauerstoffentzug gelingt, müssen die Ballasttanks vollkommen luftdicht sein.
Wärmebehandlung
Das Ballastwasser wird auf eine Temperatur erhitzt, die hoch genug ist, um die Organismen abzutöten. Zur Erwärmung des Wassers im Tank kann ein spezielles Heizsystem installiert werden. Alternativ könnte das Ballastwasser über eine Leitung zur Kühlung des Schiffsmotors geleitet werden. Das Kühlwasser wird dann durch die Motorwärme erhitzt und tötet die schwebenden Organismen ab. Dies ist ein langsamer Prozess, der auch zur Korrosion der Tanks führen kann.
Elektropuls- und Pulsplasma-Behandlungen
Bei diesem noch in der Entwicklung befindlichen System werden im Ballastwasser kurze Energiestöße erzeugt, um die Organismen abzutöten. Die Behandlung erfolgt in einer von zwei Formen:
Bei der Pulse-Field-Technologie erzeugen zwei Metallelektroden den Energieimpuls mit sehr hoher Leistungsdichte und Druck.
Bei der elektrischen Plasmatechnik wird ein Plasmalichtbogen erzeugt, um die Organismen abzutöten.
Ultraschall- oder Kavitationsbehandlung
Bei dieser Behandlung erzeugt Ultraschallenergie hochenergetischen Ultraschall im Ballastwasser, dessen Aufprall die Zellen der schwebenden Organismen abtötet. Ultraschall- oder Kavitationstechniken werden in der Regel zusammen mit anderen Systemen eingesetzt.
Magnetfeldbehandlung
Hierbei handelt es sich um eine Art Flockungsbehandlung. Magnetpulver wird mit Koagulationsmitteln vermischt und dem Ballastwasser im Tank zugesetzt. Es bilden sich magnetische Flocken oder Flocken. Diese können große Mengen an Meeresorganismen enthalten. Mithilfe von Magnetscheiben werden die Herden aus dem Wasser gehoben und der Inhalt sicher entsorgt.
Welches System am besten geeignet ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem von den folgenden:
Durchfluss Ballastwasser (m³/h)
Gesamtmenge des zu reinigenden Ballastwassers
Neubau oder Sanierung
Unternehmensrichtlinien zur Abfallentsorgung (Chemie)
Ob Sie auf US-Gewässern segeln oder nicht (Vorschriften der US-Küstenwache).